Honigernte 2021 - Kräuterbienchen

2021 war bis jetzt ein spannendes Bienenjahr! Das Wetter im Mai ließ zu Wünschen übrig. Daher gab es für uns heuer keine Frühtracht, das heißt wir konnten auch keinen Frühtracht-Honig schleudern. Als Frühtracht wird der Honig bezeichnet, der im Frühjahr von den Bienen gesammelt wird, vorwiegend ist dies die Obstblüte, der Löwenzahn aber auch zum Beispiel der Raps. Und so waren wir einfach froh, dass unsere Bienchen genug Honig hatten und sie sich gut entwickeln konnten . Ein paar schwächere Völker haben dann zusätzlich Futter benötigt, das wir ihnen natürlich auch gebracht haben.

Wir imkern jetzt seit 2019 und bis jetzt war kein Bienenjahr gleich. Es bleibt immer spannend. Als Imker muss man sich den Gegebenheiten anpassen und dann darauf reagieren. Gibt es z.B. längere Schlechtwetterperioden, muss darauf geachtet werden, dass die Bienen genug Futtervorrat im Volk haben, und dass auch im Sommer! Nach einer Schlechtwetterperiode kann es auch schon vorkommen, dass die Bienen schwärmen und so dürfen wir Imker die Schwarmfangboxen bereit halten, um so ganz schnell reagieren zu können, falls doch wirklich ein Schwarm abgeht.

So ein Imkerjahr ist sehr spannend, wie ein Strategiespiel im Real-Life! 😉 Aber genau dies macht uns Spaß und so sind wir unendlich dankbar, dass wir im Juli dann doch noch Honig schleudern durften. Die Lindenblüte ab Ende Juni und natürlich auch unsere fleißigen Mädls haben uns dieses süße Gold verschafft!

Honigernte 2021
Und dann war der Tag der Honigernte gekommen. Für uns ein besonderer Tag, denn dass ist das Highlight des ganzen Imkerjahres! Zeitig in der Früh wurden die vollen Honigrähmchen vom Bienenstand geholt. Am Vortag wurde bereits eine Bienenflucht eingelegt, sodass dann fast keine Bienen mehr auf den Honigrähmchen waren. Die vollen Honigrähmchen wurden in den Bienenbeuten nach Hause transportiert.

Dort angekommen gings für sie gleich in den Honig-Kräuter-Raum, wo bereits alles für die Honigernte aufgebaut war. Es war das Entdeckelungswerkzeug vorbereitet, die Schleuder stand bereit, die Siebe und auch der Honigkübel warteten nur mehr darauf, dass es endlich los ging. Und natürlich auch wir! 😉

Rähmchen für Rähmchen wurde mit der Entdeckelungsgabel entdeckelt und dann in die Schleuder gegeben. So kann der Honig beim Schleudern dann auch sehr gut herausgeschleudert werden.

Sobald die Honigschleuder voll war, ging es dann ans Kurbeln. Wir haben eine Honigschleuder, die mit der Hand angetrieben wird und so durfte jeder von uns mal ran! Aus der einen Seite wird der Honig durch die Fliehkraft an den Rand der Honigschleuder gedrückt und fließt hier dann auf den Boden der Schleuder, wo er sich dann sammeln kann. Sobald die eine Rähmchenseite ausgeschleudert ist, werden die Rähmchen umgedreht und wiederum ausgeschleudert.

Der schönste Moment ist, wenn der Auslaufhahn unten an der Honigschleuder aufgemacht wird und das süße Gold in die Siebe läuft. Wirklich ein wunderbarer Moment! Der Honig darf dann in Ruhe durch die Siebe laufen und wird in einem Kübel aufgefangen. Der Honig wird dann noch durch ein feines Sieb gefiltert und fließt anschließend gleich in den Lagerbehälter.

Dort verweilt er dann einen Tag, so kann die durch das Schleudern enthaltene Luft im Lagerbehälter aufsteigen. Dieser Schaum wird dann mit einer Spachtel abgezogen. Nun kann der Honig im Lagerbehälter gelagert oder auch gleich abgefüllt werden!