Naturkosmetik,  Pflanzenportraits

Lavendel-Melissen-Balsam für die Seele

Heute geht’s bei mir um zwei wunderbare Kräuter und zwar den Lavendel und die Melisse. Zwei Kräuter, die einfach der Seele gut tun. Im manchmal stressigen und intensiven Alltag kann es schon mal vorkommen, dass einem einfach alles überfordert, dass alles zu viel wird und genau hier können uns diese beiden Kräuter sehr gut unterstützten. Beide haben eine beruhigende Wirkung und können uns in dieser Zeit sehr gut unterstützen!

Bevor wir zum heutigen Rezept kommen möchte ich euch aber die beiden Kräuter näher vorstellen:

Pflanzenportrait Melisse

Die Melisse (Melissa officinalis) gehört zur Familie der Lippenblütler. Sie wird auch Zitronenmelisse genannt, da die herzförmigen Blätter beim Zerreiben nach Zitrone duften. Die Melisse ist auch eine bekannte Bienenfutterpflanze. Sie kann sehr gut in der Küche z.B. für ein Infused Water (Wasser mit Geschmack), als Saft oder Tee verwendet werden, ist aber auch in der Aromatherapie und in der Heilkunde ein geschätztes Kraut. Sehr bekannt ist auch der Melissengeist, ein alkoholischer Auszug aus der Melisse. Die Melisse hat eine beruhigende, stresslösende und krampflösende Wirkung und findet bei Einschlafstörungen, Erschöpfungszuständen, als mildes Beruhigungsmittel und bei Kopfschmerzen ihre Anwendung. Besonders kostbar ist das ätherische Melissenöl, da man für die Gewinnung von einem Liter 6000-8000 kg Melissenblätter benötigt. Hildegard von Bingen schrieb über die Melisse: „Die Melisse hat die Kraft von 15 Kräutern, muntert auf und stärkt das Herz“. Sie ist einfach ein Herzenströster und so passt dieses Kraut auch sehr gut in mein neues Rezept.

Pflanzenportrait Lavendel

Den Lavendel (Lavandula angustifolia) kennen sicher die meisten von euch. Seine violetten Blüten verströmen einen sehr intensiven und aromatischen Duft. Er findet nicht nur im Garten als Zierpflanze seinen Platz, sondern wird auch in der Küche z.B. als Lavendelsirup (sehr fein in einem Gläschen Sekt 😉), in der Kosmetik, Parfümerie und in der Heilkunde verwendet. Seine Ursprungsheimat ist die Küstenregion des Mittelmeerraums, da er es lieber trocken und felsig und nicht zu feucht mag. Der Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler, er ist graufilzig behaart und kann schon Wuchshöhen bis 100 Zentimeter erreichen. Lavendel hat eine beruhigende Wirkung und kann uns so bei Unruhe, Stress, depressiver Stimmung aber auch bei Einschlafstörungen, Migräne oder Spannungskopfschmerzen unterstützen.
Innerlich kann er als Tee oder Tinktur eingenommen werden. Aber er kann uns auch äußerlich in Form eines Kräuterkissens, Kräutersträußchens oder in der Aromatherapie gut unterstützen.

Heute möchte ich euch das Rezept des Lavendel-Melissen-Balsams mit auf den Weg geben. Dieser besteht nur aus wenigen Zutaten, ist schnell gemacht und kann uns wirklich gut im oft intensiven Alltag unterstützen:

Lavendel-Melissen-Balsam für die Seele

Als Grundlage für den Balsam benötigt ihr einen Ölauszug. Dieser kann kalt oder warm angesetzt werden. Ich bevorzuge oftmals den Warmauszug, da dieser schneller zur Verfügung steht.

Für den Ölauszug (Warmauszug) benötigt ihr:

  • 1 Handvoll frische Lavendelblüten
  • 1 Handvoll frische Melissenblätter
  • Einen Topf mit Wasser
  • Schälchen, das man auf den Topf stellen kann inkl. Deckel
  • Ein gutes Bio-Olivenöl (es kann auch Sonnenblumenöl verwendet werden)

Zubereitung:

Die frischen Lavendelblüten und Melissenblätter waschen, abtropfen lassen und klein schneiden, in das Schälchen geben und mit dem Olivenöl bedecken. Anstatt des Schälchens kann auch ein sauberes Marmeladenglas ins Wasserbad gestellt werden! Die Menge an Olivenöl sollte zumindest 100g ausmachen, den 80 g benötigen wir für den Balsam! Den Topf mit Wasser heiß werden lassen und das Schälchen mit dem Ölauszug darauf stellen und mit einem Deckel abdecken. Wichtig ist, dass der Ölauszug im Schälchen nie zum Kochen kommt, ansonsten werden die Kräuter frittiert und das wollen wir nicht. Den Ölauszug wirklich sanft ausziehen und dies über mehrere Stunden, öfters mal umrühren. Ich mache es immer so, dass ich das Wasser kurz aufkoche und dann die Platte ausschalte, so wird das Öl nie zu heiß und dies wiederhole ich einige Male. Der Vorgang kann natürlich auch über 2 Tage gemacht werden, immer wieder mal einschalten, kurz das Wasser aufkochen und danach die Platte wieder abschalten. Nach der Ziehzeit kann das Öl in einem feinen Filter abgeseiht und in ein sauberes Glas gegeben werden. Dies ist nun die Grundlage für unseren Lavendel-Melissen-Balsam!

Hier gibt’s auch ein Reel zur Herstellung des Lavendel-Melissen-Ölauszug 😊

Für den Balsam benötigt ihr:

  • 16 g Bienenwachs
  • 4 g Kakaobutter
  • 80 g vom Lavendel-Melissen-Ölauszug
  • 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl
  • Kleine Gläschen oder Tiegel zum Abfüllen des Balsams

Zubereitung:

Das Bienenwachs in ein Glas (z.B. Marmeladengläschen) geben und im Wasserbad schmelzen, danach die Kakaobutter hinzugeben und auch schmelzen lassen, den Ölauszug hinzugeben, noch leicht erwärmen (nie kochen lassen) und gut umrühren, bis sich alles gut verbunden hat. Das Glas aus dem Wasserbad nehmen, leicht abkühlen lassen und erst dann das ätherische Öl hinzugeben. Nochmals gut verrühren und schon kann der Balsam abgefüllt und verwendet werden.

Verwendungsmöglichkeiten

Ich verwende den Balsam sehr gerne vor dem Schlafen gehen, entweder auf die Schläfen, rund um die Nase oder auf der Handaußenseite aufgetragen, so kann er seine beruhigende Wirkung entfalten. Er kann wirklich gut unterstützen, um runter zu kommen, um abzuschalten und auch um sich zu entspannen!

Tipps & Tricks:

  • Falls ihr euch keinen Balsam machen wollt, macht euch einfach den Ölauszug. Verstärken könnt ihr die Wirkung durch ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl. Abgefüllt in einem kleinen Roll-On ist der Ölauszug auch sehr praktisch für unterwegs!
  • Den Ölauszug könnt ihr natürlich auch mit den getrockneten Kräutern herstellen, hier aber etwas weniger Kräuter verwenden.
  • Egal was man herstellt, nie auf das Beschriften mit Namen und Herstelldatum vergessen, denn meiner Erfahrung nach, weiß man oft nach einiger Zeit nicht mehr, was in so manchen Gläschen drinnen ist! 😉

Ich liebe den Lavendelduft, schon allein die Ernte des Lavendels beruhigt sehr. Und wenn ihr erst den Balsam riechen könntet – ein Traum!
Also probiert das Rezept aus! Viel Spaß beim Nachmachen! 🙂

Alles Liebe
Doris

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