Räuchern

Tipps & Tricks beim Räuchern

Im letzten Beitrag „Räuchern – ein wunderbares Ritual“ habe ich dir verraten, was Räuchern heißt, wie wir in meiner Kindheit geräuchert haben, wann man räuchern kann und auch wie Räuchern auf uns wirkt!

In diesem Beitrag möchte ich dir zusammenfassen, wie du räuchern kannst, dir ein paar kleine Tipps & Tricks an die Hand geben. Weiters verrate ich dir ein paar meiner Lieblingsräucherkräuter!

Räuchern – ganz einfach?

Jaaaa … räuchern muss nicht kompliziert sein. Es gibt verschiedenste Methoden, wie geräuchert werden kann, einfach eine Variante wählen, die möglich ist oder die für einem gut passt. Auch bei der Auswahl des Räucherwerkes kann man wirklich ganz gut nach dem eigenen Gefühl gehen und sich von der eigenen Intuition leiten lassen!


Für das Räuchern benötigst du folgendes:

  • Ein Räucherwerk, das können getrocknete Kräuter, Gewürze, Harze aber auch Hölzer oder Rinden sein!
  • Wähle eine Räuchervariante z.B. mit Kohle, Räuchersieb,…
  • Eine Zündquelle (Zündhölzer oder ein Feuerzeug)
  • eventuell Räuchersand (z.B. Quarzsand) als Unterlage bei der Verwendung von Räucherkohle
  • eventuell eine Räucherfeder


Die Auswahl des Räucherwerks

Wie oben bereits erwähnt, können getrocknete Kräuter, Gewürze, Harze, Hölzer aber auch Rinden verräuchert werden. Entweder du hast über das Jahr bereits Kräuter oder Harze gesammelt oder du gehst einmal in der Küche auf Kräuter- und Gewürzsuche oder aber du kaufst dir eine fertige Räuchermischung! Beim Kauf von Räuchermischungen immer beachten, dass keine künstlichen Aromen oder Zusatzstoffe enthalten sind! Es kann nur ein Kraut verräuchert werden, aber auch eine Mischung aus verschiedenen Kräutern, Gewürzen, Harzen usw. kann gewählt werden!

Johanniskrauternte

Wenn du das Räucherwerk ausgesucht hast und dieses noch zu grob ist, dann gehört es noch etwas zerkleinert, so können sich die Inhaltsstoffe besser entfalten. Dies funktioniert gut mit den Fingern oder auch in einem Mörser.


Mein Lieblingsräucherkräuter, Blüten und Harze und ihre Wirkungen:

Beifuss ist eines der ältesten Räucherkräuter in Europa, es ist ein Schutz- und Segenskraut, er wirkt reinigend, er wirkt unterstützend bei Loslass- und Veränderungsprozessen, er stärkt das Weibliche, wirkt ermutigend und fördert die Intuition.

Der Holunder ist mein Lieblingskraut, auch beim Räuchern. Er ist ein Schutzbaum und so wirkt er auch beim Räuchern schützend, er verströmt einen feinen, süßlichen, honigartigen Duft, er wirkt harmonisierend und hilft Altes loszulassen, um so eine Neuorientierung möglich zu machen.

Der Rauch von Johanniskraut hat eine aufhellende, antidepressive, wärmende und beruhigende Wirkung, somit kann er bei Stress, Unruhe und bei Traurigkeit unterstützen.

Räucherungen mit Rosenblüten öffnen das Herz, wirken beruhigend, entspannend, harmonisierend und sind ein wichtiger Bestandteil bei Liebesräucherungen. Die Rose vermittelt uns Liebe und so stärkt sie auch unser Urvertrauen.

Das Räuchern mit Salbei ist weit verbreitet, er hat eine stark reinigende, desinfizierende und keimhemmende Wirkung, somit wird er auch gern bei Hausreinigungen verräuchert. Er kann aber auch die Gedanken reinigen, uns beruhigen und die Stimmung aufhellen.

Weihrauch oder auch heimisches Harz z.B. von der Fichte haben u.a. eine desinfizierende, keimhemmende und reinigende Wirkung.

Es können noch ganz viele andere Kräuter verräuchert werden, dies sind einfach meine Lieblinge beim Räuchern!


Welche Räuchermethoden gibt es?

Es kann mit Räucherkohle, mit einem Räuchersieb, mit Räucherbündel bzw. Räucherstick oder zum Beispiel auch am Lagerfeuer geräuchert werden. In diesem Beitrag möchte ich dir folgende zwei Varianten vorstellen:

Räucherbündel mit Salbei und Lavendel


Räuchern mit der Räucherkohle oder mit heißer Glut:
Für diese Räuchervariante benötigst du eine feuerfeste Schale oder ein kleines feuerfestes Pfandl. Damit die Schale oder das Pflandl nicht zu heiß wird, kann in die Schale bzw. das Pfandl Räuchersand gegeben werden. Eine weitere Möglichkeit ist, die Schale oder das Pfandl auf ein Holzbrett stellen! Danach gibt man entweder eine heiße Glut z.B. vom Holzofen oder legt eine entzündete Räucherkohle auf den Sand. Nun kann das Räuchwerk schon auf die Glut bzw. die Kohle gegeben werden. Von der Menge her ca. , was zwischen zwei Fingern Platz hat! Es kann immer wieder Räucherwerk nachgelegt werden, wenn das alte bereits verglommen ist! Wer möchte kann den Rauch auch mit einer Feder in der Luft verteilen, so kommt dieser in alle Ecken des Raumes bzw. des Hauses. Nach dem Räuchern den Raum bzw. das Haus immer gut lüften!

Die durchgeglühte Räucherkohle ist bereit für das Räucherwerk!


Tipps zum Räuchern mit Räucherkohle oder mit heißer Glut:

  • Die Räucherung mit der Kohle bzw. der Glut eignet sich besonders gut für Hausausräucherungen, da es zu einer stärkeren Rauchentwicklung kommt und die Glut bzw. die Kohle länger glüht.
  • Wenn man weniger Rauchentwicklung haben will, dann kann auch auf die Kohle bzw. die Glut etwas Räuchersand gegeben werden, dann raucht es weniger!
  • Das Räuchern mit der Räucherkohle ist besser für festeres Räucherwerk geeignet, feine Blüten und Kräuter würden einfach zu schnell verkohlen. Hier kann aber auch etwas Räuchersand auf die glühende Kohle gegeben werden, so wird das schnelle Verkohlen auch verhindert!


Räuchern mit dem Räuchersieb:
Bei dieser Variante benötigt man ein Gefäß, wo ein feines Sieb darauf gelegt werden kann. Es wird ein Teelicht entzündet und in das Gefäß unten hineingestellt. Auf das Sieb kommt dann das Räucherwerk. Wie auch bei der anderen Variante kann jederzeit Räucherwerk nachgegeben werden. Wer möchte kann den Rauch auch mit einer Feder in der Luft verteilen, so kommt dieser in alle Ecken des Raumes bzw. des Hauses. Da es beim Räuchern mit einem Sieb zu weniger Rauchentwicklung kommt, muss nach dem Räuchern nicht unbedingt gelüftet werden!


Tipps zum Räuchern mit Räuchersieb:

  • Da es hier zu weniger Rauchentwicklung kommt, können auch feinere Blüten und Kräuter verräuchert werden! Zusätzlich kann auch auf das Sieb ein Räuchersand gegeben werden, dann ist die Räucherung noch viel feiner und milder!
  • Weiters eignet sich das Räuchern auf dem Sieb auch für kürzere Räucherungen!
  • Falls man auf einem Räuchersieb Harze verräuchern will, muss beachtet werden, dass dieses Harz schmilzt und so das Räuchersieb verkleben kann bzw. dass auch das Harz auf die Kerze tropfen kann – Achtung Brandgefahr! Hier kann man sich wie folgt Abhilfe schaffen: Bevor das Harz auf das Sieb gegeben wird, ein kleines Metallplättchen, etwas Räuchersand oder ein kleines Stück Backpapier auf das Sieb legen!


Wie wird ein Räucherritual besonders?

Oftmals ist der Alltag ganz schön herausfordernd, ganz besonders in dieser Corona-Zeit! Darum möchte ich dir folgendes mitgeben, um aus einer kleinen Auszeit etwas Besonderes zu machen:

  • Bereite dir für das Räuchern alles vor!
  • Wenn du willst, trinke vorher aber auch während des Räucherns in Ruhe eine Tasse Tee oder Kaffee!
  • Nimm dir vor der Räucherung ein paar Minuten Zeit, nimm ein paar tiefe Atemzüge und komme im Moment an! Lass einfach einmal alle Gedanken sein!
  • Danach fange an zu räuchern!
  • Wenn du willst, kannst du deine Gedanken während des Räucherns auch zu Papier bringen, einfach so machen wie es sich gerade gut anfühlt! 😊


Wann darf nicht geräuchert werden?

  • Wenn man Allergiker ist bzw. in der Schwangerschaft oder neben Babys darf nicht geräuchert werden!
  • Bei menstruierende Frauen kann die Periode durch gewisse Kräuter verstärkt werden z.B. durch Wermut!
  • Auch Haustiere flüchten gerne, wenn geräuchert wird! Hier immer beachten, dass diese ausgesperrt sind oder dass nach der Räucherung gut gelüftet wurde!


Tipps, Tricks und wichtige Infos

  • Räuchern soll immer als Unterstützung gesehen werden!
  • Wenn man Räucherkräuter selber sammelt, ist es wichtig, dass nur an unbelasteten Plätzen gesammelt wird. Weiters ist zu beachten, dass man wirklich nur das sammelt was man zu 100 % auch wirklich bestimmen kann!
  • Wenn Harze gesammelt werden, dann immer darauf achten, dass diese so sorgsam gesammelt werden, dass kein Baum verletzt wird. Weiters immer nur festes Harz zum Räuchern verwenden!
  • Bitte nie unbeaufsichtigt räuchern! Da es mir selber schon einmal so ergangen ist, möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass geschmolzenes Harz, dass ins Feuer gelangt, zu brennen anfangen kann! Daher hier immer gut aufpassen! 😉


Zum Schluss nochmals als kleine Erinnerung: Räuchern muss nicht kompliziert sein, einfach nach dem eigenen Gefühl gehen! Und wenn ein paar Dinge beachtet werden, steht einem besonderen Räucherritual nichts mehr im Wege! Viel Spaß beim Räuchern!


Alles Liebe dein Kräuterbienchen
Doris

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