Im Jahreskreis der Natur

Barbarazweige – ein wunderschöner Brauch in der Weihnachtszeit

Heute ist der 4. Dezember, Barbaratag. Auch ein besonderer Tag in unserer Familie, da wir doch ein paar Barbara’s in der Familie haben oder auch hatten. An diesem Tag gibt es einen ganz wunderbaren Brauch! Und zwar können so genannte „Barbarazweigerl“ ins Haus geholt werden. Dort wässert man sie ein und stellt sie in einen warmen Raum. Wenn sie dann zu Weihnachten blühen, soll das ganz viel Glück für das neue Jahr bringen! Ein anderer Brauch besagt, dass es dann im kommenden Jahr in der Familie eine Hochzeit geben wird.

Von wo kommt dieser Brauch?

Dieser Brauch leitet sich von der Hl. Barbara von Nikomedien ab, sie war eine Märtyrerin im 3. Jahrhundert nach Christus. Die Hl. Barbara traf sich, trotz der Christenverfolgung, heimlich mit einer Christengruppe und entschied sich dazu, dass sie eine Christin werden wollte. Ihrem Vater war dies gar nicht Recht und so beschloss er einen Turm zu bauen und dort seine Tochter einzusperren. Laut einer alten Legende verfing sich auf dem Weg zum Turm in dem Kleid der Hl. Barbara ein Kirschzweig. Sie  versorgte diesen Zweig mit Wasser und so fing er an dem Tag an zu blühen, als sie hingerichtet werden sollte. Im Angesicht ihrer bevorstehenden Hinrichtung soll die Hl. Barbara Trost und Hoffnung in diesem Kirschzweig gefunden haben. Denn obwohl dieser Kirschzweig schon tot schien, hat dieser seine geballte Kraft ausgepackt und fing an zu blühen! Als Erinnerung an dieses kleine Wunder werden am 4. Dezember Barbarazweige in eine Vase gestellt.

In manchen Gegenden ist es sogar Brauch, dass man für jedes Familienmitglied einen Zweig ins Wasser stellt. Dieser wird dann mit einem kleinen Schildchen versehen. Derjenige, dessen Zweig bis zum Hl. Abend blüht, wird besonderes Glück erfahren.

Welche Zweige können genommen werden?

Neben den schon erwähnten Kirschzweigen können auch andere Zweige von Obstbäumen abgeschnitten werden, zum Beispiel von einem Apfelbaum, Pflaume, Quitte aber auch von einer Forsythie.
Kleiner Tipp: Ich schneide vom Baum oder Strauch immer die Zweigerl ab, die ich im Frühling sowieso zurückgeschnitten hätte! 😉

Wie kann dieser Brauch HEUTE umgesetzt werden?

Unabgesehen von den Legenden finde ich dies einen schönen Brauch, um so zum Beispiel den Kindern den Jahreskreislauf ein bisschen näher zu bringen. Der kahle Zweig, der dann nach einer gewissen Zeit erblüht, symbolisiert den Jahreskreislauf wirklich sehr gut. Und wir können uns selber daran erinnern, dass nach einem kalten Winter immer wieder der Frühling folgt! Dies kann auch in dieser speziellen Zeit ein kleiner Hoffnungsbringer sein: Auch nach diesem herausforderndem Winter, kommt der Frühling und die warme Jahreszeit wieder!

Es kann ein kleines Ritual in einer Familie sein oder auch werden, am Barbaratag z.B. Kirschzweige ins Haus zu holen, für jedes Familienmitglied ein oder zwei Zweige. Jedes Kind kann ein kleines Schildchen basteln und an die Zweige hängen. Bis zum Hl. Abend können die Zweige bzw. die einzelnen Knospen beobachtet werden. Vielleicht auch ein netter, kleiner Zeitvertreib bis Weihnachten?

So ich hoffe, ich habe euch diesen kleinen Brauch etwas näher bringen können 😊
Allen Barbara’s wüsche ich heute einen schönen Namenstag! Und vielleicht holt der eine oder andere heute noch ein paar Zweigerl ins Haus und stellt sie ins Wasser?

Geh in den Garten am Barbaratag.
Gehe zum kahlen Kirschbaum und sag:

Kurz ist der Tag, grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt, der Frühling ist weit.
Doch in drei Wochen, da wird es geschehn:
Wir feiern ein Fest, wie der Frühling so schön.
Baum, ein Zweig gib du mir von dir.
Ist er auch kahl, ich nehm ihn mit mir:
Und er wird blühen in seliger Pracht
mitten im Winter in der heiligen Nacht.
Dichter Josef Guggenmoos

Alles Liebe und eine schöne Adventzeit wünscht dir
dein Kräuterbienchen Doris

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