Jahreskreisfest Beltane – Walpurgisnacht
Heute ist der 30. April – die Walpurgisnacht! Bevor ich euch aber mehr von dieser besonderen Nacht erzähle, möchte ich euch kurz erklären was Jahreskreisfeste sind.
Ursprung der Jahreskreisfeste
Jahreskreisfeste sind über das gesamte Jahr hinweg gefeierte Feste, die den Ursprung bei den Kelten haben. Naturverbundene Völker, wie die Kelten, stellten sich das Jahr nicht linear, sondern in einem Kreis vor. Und so startet das keltische Jahr mit Samhain am 1. November. Die Zeit bis Beltane wird als dunkle Jahreshälfte (November-April) und der Zeitraum danach (Mai-September) als helle Jahreshälfte bezeichnet. Und so werden insgesamt 8 Feste im Jahreskreis der Natur gefeiert. Jedes der Jahreskreisfeste hat einen ganz besonderen Zauber für sich!
Um einen Überblick über die Jahreskreisfeste zu bekommen, habe ich euch diese in einer Abbildung zusammengefasst:
Das Jahreskreisfest Beltane
Beltane ist das Fest im keltischen Jahreskreis, das auf den 1. Mai gefeiert wird. Hier steht die Liebe und Fruchtbarkeit aber auch die Freude im Vordergrund. Es ist auch der Beginn der hellen und warmen Jahreszeit und der Beginn des Sommerhalbjahres im keltischen Jahreskreis. Gefeiert wird die wachsende Natur und der Sieg der Sonne und des Sommers über den Winter. Bei den Kelten war die dunkle Jahreszeit, der Winter von Kälte, Hunger, Krankheiten und Tod gekennzeichnet und so freuten sie sich über die kraftvolle Sonne, die Wärme und über den Sommer mit seinen vielen Früchten. BELTANE leitet sich von BEL für strahlend, leuchtend, glänzend ab und TANE (bzw. TENE oder auch TEINE) ist das Feuer.
Die Walpurgisnacht
Die Walpurgisnacht ist die Nacht auf den 1. Mai. Der Name des Festes leitet sich von Walpurgis, einer heidnischen Göttin ab, die später dann heilig gesprochen wurde. Ihr Gedenktag wurde bis ins Mittelalter am 1. Mai gefeiert. In der Walpurgisnacht wurden Feuer entzunden, es wurde fröhlich und ausgelassen gefeiert, geräuchert auch die Vorfahren wurden mit Opfergaben geehrt. Diese oft ausgelassenen Feste wurden dann mit der Christianisierung als Hexenwerk oder als Pakt mit dem Teufel oder anderen Dämonen abgestempelt und es kam zu Hexenverfolgungen und auch zu Hexenverbrennungen. Man glaubte, dass sich in dieser Nacht die Hexen versammelten und mit ihren Besen durch die Nacht ritten.
Traditionelles & Brauchtum
Bis heute haben sich einige Tradition rund um das Fest in den Mai gehalten. Traditionell werden heute noch Maibäume aufgestellt. Der Kranz am Maibaum soll die Weiblichkeit darstellen und so ist der Maibaum auch ein Symbol der Fruchtbarkeit. Vielerorts werden auch Maifeuer entzunden und es wird auch ausgiebig gefeiert.
Der Mai ist auch der Monat der Liebe und so ist es bei uns auch Brauch einen Maistrich auf der Straße in der Nacht auf den 1. Mai zu ziehen. Und zwar werden zwei Liebende oder sich noch nicht liebende Menschen mit einer Kalkspur verbunden. Am Ende des Maistriches wird ein Herz mit den Initialen gezeichnet.
Jahreskreisfeste heute feiern
Jahreskreisfeste können auch heute noch gefeiert werden. Sie sind eine wunderbare Möglichkeit wieder im Jahreskreislauf der Natur zu leben. Sie geben uns über das Jahr hinweg eine Orientierung und können vor allem den Kindern den Rhythmus der Natur wieder näher bringen.
Wie kann Beltane/die Walpurgisnacht gefeiert werden?
Die warme Jahreszeit kann mit Blumen begrüßt werden und so kann ein ausgiebigen Spaziergang in der Natur gemacht und einen Blumenstrauß gepflückt werden. Es kann aber auch ein Blumenkranz aus z.B. Gundelrebe, Gänseblümchen oder Löwenzahn geflochten werden. Besonders die Gundelrebe ist ein Kraut, dass in die Walpurgisnacht gehört. Es soll vor allem Bösen und Unglück schützen.
Super lecker schmeckt auch eine Maibowle, die traditionell mit Waldmeister zubereitet wird. Es kann auch ein Kuchen gebacken oder eine leckere Kräutersuppe gekocht und gemeinsam verspeist werden. Ein weiteres schönes Ritual ist es, ein Maifeuer zu entzünden. Gemeinsames Stockbrot grillen am Lagerfeuer ist sowieso immer ein Highlight für Kindern. Es kann auch geräuchert werden. Räuchern ist eine ganz wunderbare Methode, um sich zu erden und im Moment anzukommen. Es darf gelacht, getanzt, geredet, aber auch geweint werden. Einfach mit allen Sinnen feiern, alles ist erlaubt, es muss nichts unterdrückt werden und jeder darf einfach nur SEIN.
Maibowlenrezept
Und jetzt gibt’s von mir noch ein leckeres Maibowlenrezept – super schnell und einfach gemacht!
Für 1,50 Liter Maibowle benötigt ihr:
- 1 l Kirschsaft oder Johannisbeersaft
- Saft einer unbehandelten Biozitrone und/oder Bioorange
- 1 Handvoll Waldmeister (Alternativ: Zitronenmelisse oder Minze)
- ½ Liter Mineralwasser oder Sekt
Zubereitung:
Kirschsaft oder Johannisbeersaft, den Saft einer Zitrone und/oder Bioorange in einem Krug oder in einer Schüssel geben. Den angewelkten und mit einem Garn zusammengebundenen Waldmeister in die Bowle hängen und ein paar Stunden ziehen lassen. Damit der typische Waldmeistergeruch in die Bowle übergehen kann, ist es wichtig, dass der Waldmeister angewelkt hineingegeben wird. Also den Waldmeister schon ein paar Stunden vor der Zubereitung sammeln und einfach auf einem Teller anwelken lassen. Hat man keinen Waldmeister zur Hand, kann natürlich auch eine Zitronenmelisse oder Minze in die Bowle gegeben werden (Das Anwelken lassen ist dann nicht notwendig!). Nach der Ziehzeit den Waldmeister entfernen und die Bowle mit Mineralwasser oder auch mit Sekt aufspritzen.
Cheers – lasst euch die Bowle schmecken! 😊
So und nun wünsche ich euch ein schönes Jahreskreisfest und eine schöne Walpurgisnacht! Und ganz wichtig bei Jahreskreisfesten: nichts muss, alles kann! Damit ist gemeint, dass die Vorbereitungen leicht von der Hand gehen und einem Freude und Spaß bereiten dürfen! In diesem Sinne wünsche ich euch einen fröhlichen Tanz in den Mai!
Alles Liebe
Dein Kräuterbienchen Doris
2 Kommentare
Helga
Deine Maibowle ist wieder ein Hammer Danke Doris
Doris Reisinger
Hallo liebe Helga, sehr gerne! 🙂 Ich finde sie auch sehr lecker! lg Doris