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Wildkräuter in der Küche – der Giersch

Wildkräuter sind aus meiner Küche nicht mehr wegzudenken. Und endlich hat die Saison wieder gestartet, wo die Wildkräuter nur so sprießen und ich diese wieder regelmäßig in unseren Speiseplan einbauen kann!

Wildkräuter können so vielseitig verwendet werden zum Beispiel als Beigabe zu Salaten, für Suppen, Pesto, Smoothies, Tee, Kräuterbutter, Aufstriche, als Topping für ganz viele Speisen oder einfach aufs Butterbrot! Bevor Wildkräuter gesammelt werden bitte immer die Sammelhinweise beachten!

Heute geht es um den Giersch, ein oftmals ungewünschtes, aber ein sehr wertvolles Wildkraut!

Giersch (lat. Aegopodium podagraria)
Der Giersch gehört zur Familie der Doldengewächse. Er ist ein sehr unbeliebtes Kraut im Garten, da es sehr hartnäckig ist und sich in großen Mengen ausbreiten kann. Ich kenne ihn auch noch als Erdholler, da seine Blätter den Holunderblättern ähneln.

Er wird auch noch Geißfuß genannt, weil die aus dem Boden kommende Knospe an der Basis verbreitert, leicht rötlich ist und an einen Ziegenfuß erinnert.

Die aus dem Boden kommende Knospe des Gierschs ist an der Basis verbreitert, leicht rötlich und erinnert an einen Ziegenfuß, daher kommt auch der Name Geißfuß.

Standort
Der Giersch wächst gern an schattigen aber auch nährstoffreich und feuchten Standorten also in feuchten Wäldern, an Waldrändern aber auch gern im Garten.

junge Gierschblätter am Waldboden

Erkennungsmerkmale
Da der Giersch zur Familie der Doldenblütler gehört und es hier aber sehr giftige Vertreter gibt, ist es wichtig, dass man den Giersch auch wirklich bestimmen kann und somit zu 100% kennt.

Die wichtigsten Erkennungsmerkmale beim Giersch sind die Blätter aber auch der Stängel. Die Blätter kommen bereits im März heraus, sind dann noch hellgrün und werden auch Giersch-Schösslinge genannt. Die Blätter werden dann später im Jahr dunkelgrün. Die Blattränder sind leicht gezähnt. Der Giersch kann 30 cm bis 100cm hoch werden und seine weißen Doldenblüten blühen ab Juni. Ein Gierschblatt besteht aus 3 Teilblättern, das obere Teilblatt hat wiederum 3 Blattspitzen und auch der Stängel ist dreikantig und hat einen dreieckigen Querschnitt.

3×3 beim Giersch
Hiervon leitet sich auch der Merkspruch vom Giersch ab:. „Mit 3×3, beim Giersch dabei!“ Also nochmals kurz zusammengefasst: Der Giersch hat einen Blattstängel, der im Querschnitt dreieckig ist, das Blatt besteht aus 3 Teilblättern und das oberste Teilblatt hat wiederum 3 Blattspitzen!

1. Erkennungsmerkmal: Querschnitt des Blattstängels ist dreieckig
2. Erkennungsmerkmal: Der Giersch hat 3 Teilblätter
3. Erkennungsmerkmal: Das obere Teilblatt besteht wieder aus 3 Blattspitzen

Inhaltsstoffe
Der Giersch enthält 4x so viel Vitamin C, wie eine Zitrone. Weiters sind auch Mineralien wie Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Kupfer, Zink, Karotin, Kieselsäure und Eisen in größeren Mengen vorhanden. In der traditionellen Volksheilkunde ist Giersch die „Gichtpflanze“ schlechthin und wird daher auch als Gichtkraut bezeichnet. Der Giersch schmeckt aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle sehr aromatisch und erinnert an den Geschmack von Petersilie, Karotte bzw. Liebstöckl. Daher ist er in der Wildkräuterküche ein sehr leckeres Würzkraut und verfeinert viele Speisen.

Was wird gesammelt und was kann daraus gezaubert werden?
Gesammelt wird das Gierschblatt, wenn man den Giersch 100%ig kennt können auch schon die Blattschösslinge zeitig im Frühjahr gesammelt werden. Giersch kann in Pesto’s, Smoothies, in Salat, in Kräuteraufstrichen, in der Suppe aber auch als Kräutersalz oder in einer Kräuterlimonade verarbeitet werden. Neben der Gundelrebe war der Giersch früher eines der Hauptkräuter in der uns bekannten „Kräuterlimonade“.

Und jetzt das versprochene Giersch-Rezept:

Giersch-Tabouleh
Dieser Bulgursalat ist ein leichter Salat oder kann auch als Beilage zu Gegrillten serviert werden. Tabouleh ist ein Salat aus der arabisch-libanesischen Küche. Verwendet werden können Couscous oder Bulgur. Typische Kräuter für das Tabouleh sind Petersilie und Pfefferminze. In dieser Variante wir die Petersilie durch den ähnlich schmeckenden Giersch ersetzt.

Zutaten:
200g Bulgur
400 ml Wasser
1 Handvoll Cocktailtomaten
2 Frühlingszwiebeln
½ Gurke oder 2 Minigurken
1 große Handvoll junge Gierschblätter
1-2 Stängel frische Pfefferminze oder 10 g getrocknete Pfefferminze
5 EL Olivenöl
2 Bio-Zitronen
Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:
Wasser aufkochen und den Bulgur damit übergießen. Den Saft einer Zitrone zugeben und den Bulgur etwa 20 Minuten quellen lassen. Tomaten, Frühlingszwiebeln und die Gurke fein würfelig schneiden. Giersch und Pfefferminze hacken. Olivenöl, restlichen Zitronesaft, Salz und Pfeffer zu einem Dressing anrühren. Alle Zutaten vermischen und dann kann der Salat auch schon genossen werden. Er schmeckt in der lauwarmen, als auch in der kalten Variante sehr, sehr lecker!

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Probieren und Entdecken der Wildkräuter!

Alles Liebe Doris

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